Hommage an… de Stijl

„Es ist die kontrollierbare Form, die ich für die Malerei, für die Skulptur und für die Architektur beanspruche.“
(Theo von Doesburg)

 

Dass De Stijl relativ unbekannt ist, ist eigentlich kaum zu verstehen:
Neben dem Dessauer Bauhaus sicher die wichtigste Gruppe von Werkschaffenden,  die zu Beginn der Moderne spartenübergreifende Gestaltungsgrundsätze angewandt haben.

Wer ein Bild von Mondrian nimmt, dazu den bekannten Rietveld-Chair und beide mit einem Gebäude von Cornelis van Eesteren vergleicht, wird feststellen, dass allen dreien dieselbe Formensprache zu Grunde liegt:
Universelle Formen, die die Figur überwinden
Eine Farbgestaltung, die auf Weiß, Schwarz und die drei Grundfarben Rot, Blau und Gelb reduziert ist
Ein in hohem Maße ausgewogene Gewichtung der Bild-/Bauelemente

Damit hoben De Stijl kompromisslos die Schranken zwischen den Gewerken auf:
Eine Gebäudeansicht hat die gleiche Qualität und Bedeutung wie ein Gemälde, ein Möbelstück oder ein Gebrauchsgegenstand folgt dem gleichen Gestaltungsanspruch wie eine Skulptur.
Im Prinzip wurde dieser übergreifende Gedanke später im Bauhaus ebenfalls gedacht.

Somit war mein Ansatz, das Gebäude soweit aufzulösen, dass es nur noch die reinen ausgewogenen Formen und Farben eines abstrakten Bildes (van Doesburg, nicht Mondrian, der stets die Diagonalen in den Rechtecken ablehnte) übrig bleiben.

Um den Bogen zur Fotografie zu spannen: Harald Mante wendet die Lehren der Baushäusler konsequent für seine Bildgestaltung an und stützt sich damit in Verlängerung auf De Stijl.

Zum Abschluss etwas Tröstliches von Mondrian: „Nur die reine Erscheinung der Elemente, in ausgeglichenem Verhältnis, kann die Tragik in Leben und Kunst mindern.“

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